Geschichte
Die Wurzeln der Domsingschule reichen zurück zu Karl dem Großen ins 8. Jahrhundert. Es war ihm ein wichtiges Anliegen, die allgemeine Bildung in seinem Reich zu verbessern. Dazu gründete er zahlreiche Schulen und nahm Kontakt zu gelehrten Männern seiner Zeit auf. 781 n. Chr. begegnete König Karl in Italien dem Universalgelehrten Alkuin.
Er überredete ihn, zu seiner Lieblingspfalz nach Aachen zu kommen und dort eine neue Schule aufzubauen. In dieser schola palatina wurden fortan junge Menschen in den sieben Künsten unterwiesen. Dazu gehörte neben dem Lesen, Schreiben und Rechnen auch die Musik. Es war dem König wichtig, dass in seiner gerade entstehenden Marienkirche und darüber hinaus in seinem Reich, Gottesdienste würdig gefeiert wurden. Dazu gehörte eben auch der rechte liturgische Gesang.
Auf diese Palastschule Karls des Großen, die sich im Pfalzbezirk befand, gehen die Aachener Domsingschule und der Aachener Domchor zurück. Durch die Jahrhunderte gab es immer in Domnähe eine Schule mit besonderem kirchenmusikalischem Auftrag, wenngleich der Name und die Organisationsformen wechselten.
Im Jahr 1960 wurde das jetzige Gebäude errichtet und 1961 als Grundschule für Jungen mit einer dritten und einer vierten Klasse eingeweiht. 1969 kamen eine erste und zweite Klasse hinzu. 1971 wurde die Domsingschule schließlich als private Ersatzschule in der Trägerschaft des Aachener Domkapitels vom Land Nordrhein-Westfalen anerkannt.
In den 90er Jahren wurde das Gebäude saniert und erweitert. In der Umbauphase fand der Unterricht in den Räumen der städtischen Grundschule Gerlachstraße statt, bis das Gebäude an der Ritter-Chorus-Straße 1992 wieder bezogen werden konnte.
Die Erweiterung der Domsingschule zu einer zweizügigen Grundschule für Jungen und Mädchen erzeugte neuen Raumbedarf, so dass 2009 vier zusätzliche Klassenräume entstanden.
Die letzte Umbaumaßnahme, bei der zwei ehemalige Wohnungen des Domkapitels in die Schule integriert wurden, wurde im Jahr 2013 abgeschlossen. Damit wurde dem Platzbedürfnissen einer Ganztagsschule, die die Domsingschule inzwischen geworden war, Rechnung getragen und ein flexibel nutzbares Raumangebot geschaffen, das den Anforderungen von zeitgemäßem Unterricht und kindgemäßen Betreuungsangeboten entspricht.